Mit dem Förster durch das Jahr – Frühjahrszeit ist Pflanzzeit

Kaum ist der Holzeinschlag beendet, müssen die Forstleute ans Pflanzen denken. Ein Großteil der Waldbestände „verjüngt“ sich alleine; das heißt, die aufgehenden Samen der Altbäume und der spätere Jungwuchs bilden vor Ort die neue Waldgeneration. Nach außergewöhnlichen Ereignissen allerdings, wie Sturm oder Borkenkäferbefall, ist dies nicht möglich, und der Mensch muss der Natur mit der Pflanzung unter die Arme greifen, um später einen stabilen und artenreichen Mischwald zu erhalten.

Förster René Frank und Forstwirt Hans-Dieter Weihbrecht beurteilen die Qualität der neu gepflanzten Bäume.

Förster René Frank und Forstwirt Hans-Dieter Weihbrecht beurteilen die Qualität der neu gepflanzten Bäume. Foto: main-tauber-kreis.de

Hierbei ist es besonders wichtig, die natürlichen Gegebenheiten vor Ort, vor allem den Nährstoff- und Wasserhaushalt zu berücksichtigen, erklärt Förster René Frank, Leiter des Forstrevieres Wachbach beim Forstamt des Landratsamtes Main-Tauber-Kreis, anlässlich einer aktuellen Pflanzmaßnahme im Staatswald bei Herbsthausen. Hier hatte Borkenkäferbefall dafür gesorgt, dass Bäume eingeschlagen werden mussten und eine kahle Fläche entstanden war.

Da die Baumartenwahl bis zu 200 Jahre in die Zukunft wirkt, müssen aber auch die zu erwartenden Auswirkungen des Klimawandels in die Entscheidung mit einbezogen werden. Informationen hierzu haben Förster Frank und der stellvertretende Forstamtsleiter Karlheinz Mechler im Vorfeld der Pflanzung aus der Standortskartierung, der mittelfristigen Planung und der Baumarteneignungskarte gewonnen.

Bei der Fläche im Staatswald fiel die Entscheidung auf eine Mischung aus Stieleiche und Buche. „Heute fällt der Startschuss, und in 180 Jahren sollen hier wieder mächtige Eichen stehen“, sagte Forstwirt Hans-Dieter Weihbrecht. Zusammen mit seinen beiden Kollegen pflanzte er die Setzlinge mit den Hohlspaten. Die Männer wissen, wie sorgfältig sie ihre Arbeit ausführen müssen, damit die jungen Bäumchen auch gut anwachsen. Nach getaner Arbeit hoffen die Forstwirte nun auf ausreichend Regen, damit die neue Waldgeneration gut in die Zukunft starten kann.

INFO:

Förster René Frank betreut insgesamt 1350 Hektar Kommunal-, Staats- und Privatwald. Die umfangreichen Arbeiten im Wald werden von angestellten Forstwirten (Waldarbeitern) und Unternehmern erledigt. Die lose Serie „Mit dem Förster durch das Jahr“ begleitet Förster und Forstwirte bei ihren vielfältigen Aufgaben.

Forstamt Main-Tauber