Harvester

Die einfachste Art, seinen Wald zu bewirtschaften, ist die Durchforstung mit einem Harvester (Vollernter). Mit dem hohen Kiefernanteil sind die meisten Flächen in Dertingen für diese Art der Aufarbeitung geeignet. Die Abteilung Waldwirtschaft verfügt über eine umfangreiche Erfahrung; in den letzten Jahren wurden mehrere tausend Festmeter eingeschlagen.

Vor allem für auswärtige, berufstätige und ältere Waldbesitzer stellt der Harvester eine bequeme Art dar, seinen Wald zu durchforsten.

In Dertingen erfolgt die Harvesteraufarbeitung immer in Selbstwerbung. Das bedeutet, der Unternehmer kauft auch gleichzeitig das komplette Holz. Im Kaufpreis hat er seine Aufarbeitungskosten bereits einkalkuliert.

Aufgrund der großen Gemarkung erfolgt ein Harvestereinsatz immer konzentriert in einem Bereich. Es kann also passieren, dass ihr geplanter Einschlag erst ein oder zwei Jahre später stattfindet. Wichtig ist immer, dass für den Unternehmer eine ausreichend große Holzmenge (> 250 Fm) anfällt. Ist dies der Fall, sprechen wir weitere angrenzende Waldbesitzer an.

Vorteile der Harvesteraufarbeitung:

  • Gepflegte Bestände
  • Naturverjüngung durch mehr Lichteinfall von Kiefer zu Laubholz
  • Keine Dürrständer mehr
  • Gutes Geld für relativ schlechtes Holz
  • Auch Kleinstmengen können verkauft werden
  • Kein eigener Aufwand nötig (lediglich Grenzen vorzeigen)
  • Keine Vorlagen (Ausgaben für Unternehmer) nötig

Nachteile:

  • Erschließungslinien (Rückegassen) notwendig (Abstand von 20-25m)

  • Im ersten Jahr sieht es relativ „wild“ aus

  • Ggf. Befahrungsspuren und tiefe Gleise

  • Wege werden arg beansprucht

Im Anschluss an das Fällen werden die verschiedenen Sortimente mit einem Forwarder an einen LKW-befahrbaren Weg gerückt. Anschließend nehmen der Unternehmer und der Revierleiter das Holz auf.

Möchten Sie ihren Wald mit dem Harvester durchforsten? Dann gilt es folgendes zu beachten:

  • Melden Sie bitte die geplanten Bestände bis Ende August eines Jahres der Abteilung Waldwirtschaft. Diese Vorlaufzeit benötigen wir, um die Bestände auszuzeichnen.
  • Gemeinsam mit dem Waldbesitzer werden die Bestände angeschaut und Besitzgrenzen markiert, Eingriffsstärke abgestimmt und waldbauliche Ziele diskutiert.
  • Der Erhebungsbogen zum Holzverkauf aus dem Privatwald muss vom Waldbesitzer ausgefüllt werden, damit das Holz verkauft werden kann.
  • Im Laufe des Jahres werden die Bestände vom Revierleiter oder der Abteilung Waldwirtschaft ausgezeichnet. Dabei werden auch die Rückegassen angelegt. Das Auszeichnen erfolgt ohne den Waldbesitzer.
  • Zwischen Oktober und Januar kommt in aller Regel der Unternehmer. Nach Beendigung der Maßnahme werden die bei der Abteilung Waldwirtschaft eingegangen Holzerlöse dem Waldbesitzer überwiesen.