Privatwald

Der Privatwald Dertingen umfasst knapp 250 ha verteilt auf über 35 Gewanne. Vor allem im Norden ist der Privatwald sehr zersplittert und oft durch Flächen der Stadt Wertheim unterbrochen. Größere zusammenhängende Privatwälder befinden sich im äußersten Nordosten (Reißberg, Roll und Klosterberg) sowie im Süden (Kultur, Fuchsenrain, Aschtal, Knober).

Für den Wald bleiben meistens nur die trockenen Kuppenstandorte und die schattigen Ost- und Nordhänge. Es dominieren oftmals mattwüchsige Kiefernstandorte mit beigemischtem Laubholz. Nur wenige Bereiche eignen sich für buchendominierte Laubwälder. Selten sind Eichenwälder, lediglich im Mehnet finden sich ältere Niederwälder mit beigemischtem Feldahorn und Hainbuche, die zu Zeiten des Zweiten Weltkrieges das letzte Mal auf den Stock gesetzt wurden.

Obgleich die Wälder wirtschaftlich gesehen wenig rentabel sind, bieten sie doch aus ökologischer Sicht eine erstaunlich hohe Vielfalt. Baumarten wie Elsbeere, Speierling, Wildbirne und Walnuss sind keine Seltenheit und verjüngen sich auf natürlichem Wege. Ebenfalls die krautige Flora zeigt sich sehr formenreich mit Vorkommen von Diptam, Frauenschuh und weiteren zahlreichen seltenen Blumen.

Südlich der Bundesautobahn 3 schließen sich wieder schattige Nordhänge an, die hier aber einen deutlich höheren Anteil an lehmigen und tonigen Substraten aufweisen. Diese Standorte sind merklich wuchskräftiger und lassen eine ertragreichere Forstwirtschaft zu. Hier besteht zumindest die Möglichkeit, mit der Buche Wertholz zu produzieren. Einzige Einschränkung sind die teilweise recht steile Lagen und die immer wieder kehrenden Rinnen, v. a. im Gewann „Gräben“ ist das zu sehen.

Lassen wir das Aalbachtal hinter uns, kommen wir wieder auf ein Hochplateu, wo wir auch die submontane Höhenzone erreichen. Die höchste Erhebung liegt am Großen First mit 339 Metern. Hier dominieren Buchen-Traubeneichenwäldern auf meist trockenem oder mäßig trockenem Kalkverwitterungslehm. Dennoch stellt auch hier die Kiefer die Hauptbaumart, im Gegensatz zu den nördlichen Wäldern aber ist hier der Anteil an Buche und Eiche höher.

Aktuell gibt es in Dertingen 269 Privatwaldbesitzer. Knapp 1/3 davon besitzen Waldflächen größer 1 ha, die Mehrheit hat Wälder zwischen 0,1 und 0,5 ha Flächengröße.

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