Dagmar Wulfes beerbt Jürgen Weihmann als Leiter des Forstamtes im Main-Tauber-Kreis

Forstdirektor Jürgen Weihmann, der bisherige Leiter des Forstamtes im Landratsamt, ist jetzt von Landrat Reinhard Frank in den Ruhestand verabschiedet worden. Gleichzeitig wurde seine Nachfolgerin Dagmar Wulfes in das Amt eingeführt. Zu den Gästen der Abschiedsfeier gehörten der Geschäftsführer von Forst BW, Martin Strittmatter, Bürgermeisterin Anette Schmidt (Großrinderfeld), die Bürgermeister Wolfgang Vockel (Tauberbischofsheim), Joachim Markert (Grünsfeld) und Ewald Wolpert (Königheim), die Dezernenten und Amtsleiter des Landratsamtes sowie viele Mitarbeiter des Forstamtes.

Jürgen Weihmann (3.v.r.) und seine Nachfolgerin Dagmar Wulfes (3.v.l.)<br/>Foto: Main-Tauber-Kreis

Jürgen Weihmann (3.v.r.) und seine Nachfolgerin Dagmar Wulfes (3.v.l.)
Foto: Main-Tauber-Kreis

Landrat Reinhard Frank sprach von einer „Ära für die Forstverwaltung im Main-Tauber-Kreis, die nach 28 Jahren zu Ende geht“. Er ging auf die Vita des Forstdirektors Jürgen Weihmann ein. Der 66-Jährige stammt ursprünglich aus dem Rhein-Neckar Raum. Sein Abitur schloss er an einem Gymnasium in Mannheim ab und absolvierte daraufhin den Wehrdienst. Im Jahr 1972 entschied er sich für das Studium der Forstwissenschaften.

Nach seiner Zeit als Forstreferendar und Forstassessor bei verschiedenen Forstämtern wurde Jürgen Weihmann im Jahr 1980 schließlich zum Forstrat und zum Referenten für Forstpolitik an der Forstdirektion Stuttgart ernannt. Ab dem Jahr 1986 durfte er sich Oberforstrat nennen und war daraufhin als Forsteinrichter bei den Forstämtern Schwäbisch Hall, Comburg und Gundelsheim tätig. Vor fast 30 Jahren kam er dann in den Main-Tauber-Kreis und übernahm ab 1. Juni 1988 die Leitung des Forstamtes in Tauberbischofsheim. Zehn Jahre später wurde er zum Forstdirektor ernannt.

Eine große Herausforderung und viel Arbeit für Jürgen Weihmann stellte die Verwaltungsstruktur-Reform im Jahr 2005 dar. Die ehemals selbstständigen Forstämter Wertheim, Tauberbischofsheim, Lauda-Königshofen und Bad Mergentheim sowie Teile des Forstamtes Schrozberg kamen unter das Dach des Landratsamtes Main-Tauber-Kreis. Erstmals gab es nun ein Kreis-Forstamt, welches Jürgen Weihmann zu leiten hatte. „Die Aufgabe der Zusammenführung ist ihm erstaunlich geräuschlos gelungen“, würdigte Landrat Reinhard Frank seine Leistung.

Der Landrat beschrieb Jürgen Weihmann als kompetenten Fachmann, der sein Geschäft versteht und alle schwierigen Situationen zu meistern wusste. „Er hinterlässt seiner Nachfolgerin ein bestens aufgestelltes Forstamt“, sagte Landrat Reinhard Frank und wünschte Jürgen Weihmann alles Gute für seinen neuen Lebensabschnitt.

Martin Strittmatter, der Geschäftsführer des Landesbetriebs Forst BW, sprach von Spuren, die Jürgen Weihmann im Wald, bei seinen Mitarbeitern und in seinem Wirkungskreis hinterlassen hat. Er beschrieb ihn als praktischen und lösungsorientierten Forstmann, der immer wieder versucht hat, die Dinge aus anderen Perspektiven zu betrachten. Vor allem aber würdigte Martin Strittmatter, wie Jürgen Weihmann es nach schweren Rückschlägen wie den Stürmen Wiebke oder Lothar geschafft hat, das Forstamt wieder auf den richtigen Weg zu bringen. Er konnte seine Mitarbeiter immer wieder motivieren und ließ ihnen den nötigen Gestaltungsspielraum. Auch Jürgen Weihmanns Engagement außerhalb des Forstamtes sei bemerkenswert: Er war Geschäftsführer des Kreisverbandes der Schutzgemeinschaft Deutscher Wald und Vorsitzender der Regionalen Forstamtsgruppe Franken-Hohenlohe. Bis heute ist er ehrenamtlicher Naturschutzbeauftragter für den Bezirk Main-Tauber-Kreis – Mitte und hat sich vom Kreistag erst kürzlich für weitere fünf Jahre in diesem Amt bestätigen lassen. Zudem engagiert er sich als Mitglied des Rotary Clubs Tauberbischofsheim.

Bürgermeister Wolfang Vockel, der stellvertretend für die Kommunen und Bürgermeister sprach, bedankte sich bei Jürgen Weihmann für die enge Zusammenarbeit und seine betriebswirtschaftliche Zuverlässigkeit. Er habe es geschafft, dass die Kommunalwälder in seiner Amtszeit stets schwarze Zahlen schrieben und trotzdem das Oberziel der Waldwirtschaft, das Prinzip der Nachhaltigkeit, nicht vernachlässigt wurde.

Jürgen Weihmann bedankte sich bei allen Rednern und blickte selbst noch einmal auf die 28 Jahre im Main-Tauber-Kreis zurück. Er erinnerte dabei auch an die Verwaltungsstruktur-Reform im Jahr 2005. „Das Zusammenführen der Ämter mit doch recht unterschiedlichen Philosophien war nicht immer einfach“, sagte er rückblickend. Eine weitere große Herausforderung ergab sich 2012, als das Bundeskartellamt ein Verfahren zum Holzverkauf angestrengte. Dies führte dazu, dass im Landratsamt eine separate Holzverkaufsstelle für den Verkauf von Nadelstammholz aus dem Staatswald gegründet werden musste, die mit dem Forstamt nichts zu tun haben durfte. Um die erforderliche Neuorganisation zu begleiten, hat Jürgen Weihmann seinen Dienst um ein Jahr verlängert. Er bedankte sich vor allem bei seinen Mitarbeitern, die ihn immer unterstützt haben und wünschte seiner Nachfolgerin alles Gute.

Landrat Frank führte daraufhin die Nachfolgerin Dagmar Wulfes als Leiterin des Kreis-Fors tamtes ein und freute sich, dass nun eine weitere Frau das Führungsteam des Landratsamtes verstärken wird. Die 2005 zur Oberforsträtin ernannte Mutter von drei Kindern war froh über die Verwaltungsstruktur-Reform. Denn sie gab ihr die Möglichkeit, als erste Frau eine Teilzeitstelle als Führungskraft im Forstamt Backnang zu erhalten. Ihr Ehemann leitet das Forstamt im Landratsamt Esslingen.

Dagmar Wulfes bedankte sich für diese Einführung, welche heutzutage nicht mehr selbstverständlich sei. Sie freut sich, ein so gut aufgestelltes Feld übernehmen zu dürfen und neue Herausforderungen angehen und zu bewältigen zu können. Aufgrund ihrer jahrelangen Erfahrung im Forstbereich, unter anderem im Controlling bei Forst BW in Stuttgart, wisse sie, worauf es ankommt. Auch der Geschäftsführer von Forst BW, Martin Strittmatter, der einige Zeit mit ihr zusammen arbeitete, lobte ihr Auftreten und Urteilsvermögen. Dies seien beste Voraussetzungen, um auch schwierige Situationen meistern zu können.

Forstamt Main-Tauber