Borkenkäfer – Forstamt appelliert an Besitzer die Waldgrundstücke regelmäßig zu überprüfen

Erste Anzeichen des Borkenkäfers zeigen sich durch das Bohrmehl am Stammfuß.

Erste Anzeichen des Borkenkäfers zeigen sich durch das Bohrmehl am Stammfuß. Foto: Forstamt Main-Tauber

Die Wälder leiden unter den Folgen des heißen und trockenen Sommers. Um Folgeschäden vorzubeugen, bittet das Forstamt des Landratsamtes Main-Tauber-Kreis die Waldbesitzerinnen und Waldbesitzer, die Bäume auf ihren Waldgrundstücken regelmäßig zu überprüfen. Grundsätzlich müssen Bäume, die von Schädlingen befallen sind, eingeschlagen werden, um schlimme Folgen zu verhüten.

„Borkenkäfer kennen keine Grenzen. Ich appelliere an die Verantwortlichkeit jeder Waldeigentümerin und jedes Waldeigentürmers“, sagt Marieke Plate, Leiterin des Kreisforstamtes.

Höchste Gefahr droht dem Wald von Fichtenborkenkäfern. Die Fichten sind durch die lang-andauernde Trockenheit geschwächt, so dass sie einem Käferbefall nicht viel Widerstand entgegensetzen können. Werden befallene Bäume nicht rasch eingeschlagen und entfernt, kann sich die Käferpopulation sehr schnell aufbauen. „Je frühzeitiger ein Befall entdeckt wird, und je konsequenter gehandelt wird, umso besser“, erklärt Marieke Plate. Selbstverständlich müssen laut der Amtsleiterin auch Bäume, die vom Sturm umgerissen wurden, schnell eingeschlagen werden.

Das Abspalten der Rinde dokumentiert ein weit fortgeschrittenes Stadium des Borkenkäfer-Befalls. Foto: Forstamt Main-Tauber

Das Abspalten der Rinde dokumentiert ein weit fortgeschrittenes Stadium des Borkenkäfer-Befalls. Foto: Forstamt Main-Tauber

„Da der Juli ein besonders warmer Monat war, ist die Anlage und Entwicklung einer dritten Buchdrucker-Generation ein leider recht wahrscheinliches Szenario. Aktuell wird der Ausflug der ersten Käfergeneration mit Anlage der Zweitbruten seit etwa Mitte/Ende Juni beobachtet. Nimmt man eine sehr rasche Entwicklungsdauer von circa sechs Wochen an, wären diese Bruten bereits ab Anfang/Mitte August ausflugsfertig entwickelt und könnten dann je nach Witterung zum Teil noch eine weitere, dritte Generation anlegen“, erläutert Marieke Plate.

Die ersten Anzeichen sind braunes Bohrmehl an den Rindenschuppen oder Spinnenweben am Stammfuß. Später platzt die Rinde am oberen Stamm ab. Erst ganz zum Schluss verfärbt sich die grüne Krone und die Nadeln fallen ab.

Waldbesitzerinnen und Waldbesitzer sind nach den Bestimmungen des Landeswaldgesetzes und des Pflanzenschutzgesetzes verpflichtet, zur Abwehr von Waldschäden ihre Waldbestände zu kontrollieren, alle vom Borkenkäfer befallene Bäume einzuschlagen und das befallene Kronenmaterial zu beseitigen.

Das Holz soll in Stammteile mit 5,15 Metern Länge und einem Mindestdurchmesser am dünneren Ende von 14 Zentimetern mit Rinde aufgearbeitet und auf einen zentralen Lagerplatz gelagert werden. Der Förster oder die Försterin kann auch Dienstleisterinnen und Dienstleister für den Holzeinschlag vermitteln.

Das Land fördert verschiedene Maßnahmen des integrierten Waldschutzes, um die Waldbesitzer zur Abwendung und Bewältigung der Käfergefahr zu unterstützen, zum Beispiel das Zerhacken befallener Baumkronen und Resthölzer und das Umlagern von aufgearbeitetem Käferholz in weniger befallsgefährdete Waldteile. Außerdem wird die Wiederaufforstung nach Käferschäden gefördert. Auskünfte hierzu erteilt Thomas Eckard vom Forstamt, Telefon 09341/825207. Weitere Informationen gibt es unter https://foerderung.landwirtschaft-bw.de/pb/,Lde/Startseite/Foerderwegweiser.

Forstamt Main Tauber