Eichen aus dem Taubertal – ein Qualitätsbegriff

„Bei den großen unterfränkischen Säge- und Furnierwerken genießen die Eichen aus dem Taubertal einen hervorragenden Ruf. Auch die renommiertesten französischen Fasshersteller kaufen auf der Submission im Main-Tauber-Kreis zu guten Preisen ein, wissen sie doch um die gute Qualität des hiesigen Eichenholzes“, erklärt Dagmar Wulfes, Leiterin des Forstamtes beim Landratsamt Main-Tauber-Kreis.


Bis aus einer jungen Eiche jedoch ein Barrique-Weinfass oder ein Funierblatt wird, das nur wenige Zehntel Millimeter stark ist, dauert es 150 bis 250 Jahre. Die stärksten Eichen auf den Submissionsplätzen des Taubertal sind mehr als 200 Jahre alt. Aber auch jüngere und schwächere Stämme sind hier zu finden, die in verschiedenen Losen angeboten werden. Die verschiedenen Stämme eines Holzschlages zu sinnvollen Verkaufseinheiten zusammen zu stellen, ist Aufgabe des Försters.

„Hier kann man Geld verdienen oder welches liegen lassen“, erklärt Revierförster René Frank vom Kreis-Forstamt. „Es kommt darauf an, den Eichenstamm an der richtigen Stelle abzusägen und dann in Qualität und Stärke zusammenpassende Stämme geschickt in Verkaufslose einzuteilen. So können Käufer dazu ermuntert werden, zu hohen Preisen zu bieten.“ Sehr hochwertige Eichen werden als einzelner Stamm verkauft und dann auch entsprechend gut bezahlt.

Auf den Wertholzplätzen im Kreisgebiet findet sich Holz der verschiedenen Besitzformen wieder. Das Gros der Hölzer kommt aus den Staats- und Kommunalwäldern, aber auch die kleineren Privatwaldbesitzer bieten hier ihr Holz einer internationalen Kundschaft an.

Franz Zeller aus Rot hat daher Förster Frank bereits im Herbst seinen Wald begutachten lassen. Die ausgewählten Bäume wurden nun gefällt. Um die Stämme sinnvoll „auszuhalten“, also die verschiedenen Qualitäten zu bestimmen, war nun noch einmal der Rat des Fachmanns vom Kreisforstamt gefragt. „Ich vertraue dem Wissen des Försters. Ich habe schon öfter Eichen auf der Submission verkauft und war mit dem Erlösen immer sehr zufrieden“, resümiert Franz Zeller.

Auch wenn der Termin für die Submission der Werthölzer am Montag, 19. Februar 2018, noch in einiger Ferne scheint, drängt die Zeit ein wenig. Spätestens bis Weihnachten müssen die Stämme abfuhrbereit am Waldweg liegen, damit sie fristgerecht auf einem der vier Wertholzplätze im Kreisgebiet angeliefert werden können. Franz Zellers Holz wird bereits in der Woche nach dem ersten Advent auf den Platz im Roggenberg nahe dem Spessartblick oberhalb von Bad Mergentheim gefahren.

Schon Mitte Januar kommen die ersten Kunden, um dort die verschiedenen Lose zu bewerten. Ob, wie in den letzten Jahren, wieder überdurchschnittlich gute Preise geboten werden, wird von Waldbesitzern und Förstern gleichermaßen mit Spannung erwartet.

Förster René Frank betreut 1350 Hektar Kommunal-, Staats- und Privatwald im Revier Wachbach. Die umfangreichen Arbeiten im Wald werden von angestellten Forstwirten (Waldarbeitern) und Unternehmern erledigt. Die lose Serie „Mit dem Förster durch das Jahr“ begleitet Förster und Forstwirte bei ihren vielfältigen Aufgaben.

Forstamt Main-Tauber