Behandlung von Dürre- und Käferschäden im Privatwald

In Folge des außergewöhnlich trockenen Jahres 2018 sind in den Wäldern des Main-Tauber-Kreises in örtlich unterschiedlichem Ausmaß Bäume vertrocknet oder stark geschwächt worden. Besondere Schadensschwerpunkte liegen im südlichen Kreisgebiet zwischen Tauber und Jagst.

Deutlich zu erkennen das braune Bohrmehl am Wurzelanlauf einer Fichte-ein sicherer Hinweis auf den frischerfolgten Borkenkäferbefall.<br/>Foto: Forstamt Main-Tauber

Deutlich zu erkennen das braune Bohrmehl am Wurzelanlauf einer Fichte-ein sicherer Hinweis auf den frischerfolgten Borkenkäferbefall.
Foto: Forstamt Main-Tauber

Grundsätzlich besteht die Gefahr, dass abgestorbene Bäume zusammenbrechen oder umstürzen können. Im Abstand von rund 30 Metern von Straßen und Wegen müssen tote Bäume aus Gründen der Verkehrssicherheit gefällt werden.

Das Fällen von abgestorbenen Nadelbäumen ist noch ohne Gefährdung möglich, solange das Holz nicht morsch ist beziehungsweise die Bäume noch nicht lange abgestorben sind.

Besonders gefährlich ist der Einschlag von abgestorbenen oder absterbenden Buchen. Das Holz der Buche zersetzt sich derart rasch, dass beim Einschlag starke Äste oder Kronenteile herunterfallen können. Das Fällen solcher Bäume ist lebensgefährlich und sollte Spezialisten überlassen werden.

Das Forstamt empfiehlt im Herbst alle Buchen einzuschlagen, deren Kronen von oben mehrere Meter weit abgestorben sind. Diese Bäume müssen im September markiert werden; im Winter sind sie ohne Laub kaum von vitalen Bäumen zu unterscheiden.

Durch das Trockenjahr 2018 stark geschädigte Laub- und Nadelbäume bei Rengershausen.<br/>Foto: Forstamt Main-Tauber

Durch das Trockenjahr 2018 stark geschädigte Laub- und Nadelbäume bei Rengershausen.
Foto: Forstamt Main-Tauber

Das Forstamt wird in der zweiten Septemberhälfte Informationsveranstaltungen für betroffene Privatwaldbesitzer in Hachtel und in Assamstadt anbieten. Ort und Termin werden noch bekanntgegeben.

Die Aufbereitung von Holz abgestorbener Bäume zum Verkauf ist nur dann sinnvoll, wenn es noch frisch ist. Holz von Bäumen, die schon länger tot sind, kann nicht mehr verkauft werden. Das Holz sollte in diesem Fall als Brennholz für den Eigenbedarf aufgearbeitet werden oder liegen bleiben.

Die Waldbesitzer werden aufgefordert stehende Fichten, die noch eine grüne Krone aufweisen, auf Borkenkäferbefall zu untersuchen. Der Käferbefall ist durch braunes Bohrmehl am Stammfuss oder an Rindenschuppen zurzeit leicht erkennbar. Käferbefallene Bäume müssen rasch eingeschlagen werden, bevor sich die Brut entwickelt hat und weitere Bäume befallen kann.

Käferbäume sollten bis spätestens Mitte September eingeschlagen werden. Das Holz sollte nicht in der Nähe von Fichtenbeständen gelagert werden. Frisches Käferholz ist noch verkäuflich.

Forstamt Main-Tauber