Aktuelle Waldschutzsituation

Stand: Juli 2019

Im gesamten Landkreis leiden unsere Waldbäume unter der Trockenheit von 2018, den aktuell hohen Temperaturen und Schädlingen im Wald. Auch in unserem Bereich schauen überall dürre Kiefern und Buchen heraus. Deswegen gibt es eine kurze Zusammenfassung zur aktuellen Waldschutzsituation:

Fichte / Tanne
– Der Borkenkäfer (v. a. Buchdrucker) breitet sich rasant aus, v. a. im Raum Bad Mergentheim und Igersheim gibt es große Schadflächen
– In Deutschland sind 8 Mio Fm zu viel auf dem Markt
– Zusätzliche eingerichtete Nasslager zur Konservierung des Holzes können die Situation kaum entschärfen
– Trockenheit und hohe Temperaturen unterstützen die Ausbreitung
– Zusätzlich Trockenschäden erkennbar
– Großflächiger Tannen-Borkenkäfer Befall im Schwarzwald und Schwäbisch-Fränkischem Wald (>100 000 Fm)
– Fichte und Tanne spielen bei uns keine große Rolle, aktuell ca. 100 Fm Schadholz im östlichen Wertheim

Douglasie
– Vor allem auf trockenen, südexponierten Standorten leidet die Douglasie (Dertingen Ellenberg, Höhefeld, Niklashausen) unter der Trockenheit, die Kronen werden rot, die Bäume sterben ab.
– Immerhin lohnt sich hier rein finanziell ein Einschlag
– Bisher ca. 500 Fm Schadholz in Wertheim-Ost angefallen
– Es ist damit zu rechnen, dass noch mehr hinzu kommt

Lärche
– Über die gesamte Fläche verteilt gibt es immer wieder einzelne abgestorbene Lärchen, oft durch Lärchen-Borkenkäfer und Lärchen-Bockkäfer (Dertingen Weidenloch, um Bronnbach)

Kiefer/Schwarzkiefer
– Überall, wo Kiefer / Schwarzkiefer vorkommt, leuchten dürre Exemplare heraus  – Ursache ist meistens die Trockenheit bzw. die hohen Temperaturen
– Teilweise ist auch der Kiefern-Prachtkäfer beteiligt bzw. ursächlich
– Im Rheintal bei Karlsruhe sind 4500 ha betroffen, bei uns zum Glück noch keine flächigen Absterbeerscheinungen

Eiche
– Eichenprozessionsspinner ist überall anzutreffen, wo eine Eiche steht, ist aber wirtschaftlich gesehen unbedeutend
– Schwammspinner vermehrt sich vor allem im südlichen Landkreis (Igersheim bis Creglingen) rasant und führt dort zum Kahlfraß. Einmaliger Kahlfraß können die Bäume noch mit einem zweiten Trieb regenerieren, mehrmaliger Kahlfraß führt zum Absterben. Auch bei uns kommt der Schwammspinner vor, vermehrt sich aber zum Glück nicht so stark.

Buche
– Teilweise gibt es auch bei der Buche massive Trockenschäden, auch hier sind die südlichen Gemeinden des Landkreises am stärksten betroffen
– Bei uns ist vor allem der Staatswald um Bronnbach betroffen sowie Bestände in Bettingen

Martin Rösler, Revierleiter