Bäume auf den Gesundheitszustand überprüfen

Eschen wie diese, die schon kahl sind oder nur noch wenig Blätter haben, sind Risikobäume. <br/>Foto: Forstamt Main-Tauber

Eschen wie diese, die schon kahl sind oder nur noch wenig Blätter haben, sind Risikobäume.
Foto: Forstamt Main-Tauber

Die Wälder leiden unter den Folgen des heißen und trockenen Sommers. Um Folgeschäden vorzubeugen, bittet das Forstamt die Waldbesitzer, die Bäume auf ihren Waldgrundstücken auf den Gesundheitszustand hin zu überprüfen. Grundsätzlich müssen Bäume, die von Schädlingen befallen sind, eingeschlagen werden, um schlimme Folgen zu verhüten.

Borkenkäfer an Fichten

Höchste Gefahr droht dem Wald vom Fichtenborkenkäfer. Die Fichten sind durch die extreme Hitze und die lang andauernde Trockenheit geschwächt, so dass sie einem Käferbefall nicht viel entgegensetzen können. Werden befallene Bäume nicht rasch eingeschlagen und entfernt, kann sich die Käferpopulation sehr rasch aufbauen. Je frühzeitiger ein Befall entdeckt wird, umso besser.

Das erste Anzeichen ist braunes Bohrmehl an den Rindenschuppen oder an Spinnweben am Stammfuß. Später platzt die Rinde am oberen Stamm ab. Erst ganz zum Schluss verfärbt sich die grüne Krone, und die Nadeln fallen ab.

Befallene Bäume müssen rasch eingeschlagen werden. Das gilt auch für Bäume, die ohne sichtbaren Käferbefall dürr geworden sind.

Das Holz sollte in Stammteile von 5,15 Meter Länge aufgearbeitet werden, Mindestdurchmesser am dünnen Ende 14 Zentimeter mit Rinde. Dann sollte das Holz auf einen zentralen Lagerplatz gebracht werden. Den Lagerplatz nennt der Revierförster.

Waldbesitzer sind nach den Bestimmungen des Landeswaldgesetzes und des Pflanzenschutzgesetzes verpflichtet, zu Abwehr von Waldschäden ihre Waldbestände zu kontrollieren, alle vom Borkenkäfer befallenen Bäume einzuschlagen und das befallene Kronenmaterial zu beseitigen. Borkenkäfer kennen keine Grenzen und befallen ausgehend von einem Befallsherd alle benachbarten Waldbestände. Um das zu vermeiden, wird das Forstamt im Bedarfsfall eine forstaufsichtliche Anordnung zur Borkenkäferbekämpfung erlassen.

Absterbende Eschen

Viele Eschen sind vom Eschentriebsterben betroffen. Erkrankte oder absterbende Eschen werden häufig zusätzlich von einem Pilz befallen, der sehr schnell die Wurzeln des Baumes zerstören kann, so dass die Standfestigkeit wesentlich beeinträchtigt wird. An Straßen, Bahnlinien und Wegen ist die Verkehrssicherheit dann nicht mehr gewährleistet.

Das Forstamt bittet deshalb die Waldbesitzer, ihre Waldparzellen jetzt – bis spätestens Ende September – auf den Gesundheitszustand der stärkeren Eschen zu überprüfen. Dies erfolgt über die Einschätzung der Belaubung des einzelnen Baums.

Eschen, die schon kahl sind oder nur noch wenig Blätter haben, sind Risikobäume. Sie müssen spätestens im Winter eingeschlagen werden. Beim Einschlagen der Bäume ist Vorsicht geboten. Die Arbeit ist sehr gefährlich, weil beim Fällen Äste oder Kronenteile abbrechen können.

Vorzeitiger Laubfall an Buchen

Auch die Buchen sind von der Hitze und Trockenheit stark betroffen. Es ist zu erwarten, dass Bäume, die jetzt schon ihr Laub abgeworfen haben, im nächsten Frühjahr nicht mehr austreiben oder von Pilzen und Käfern befallen werden. Das Forstamt empfiehlt, diese Bäume jetzt ebenfalls zu markieren und im Winter einzuschlagen.

Forstamt Main-Tauber